Kuratiert von Hans Bunge
Die noch nie zuvor ausgestellten oder publizierten Fotografien des Architekten, Zeichners und Fotografen Fritz Schleifer (1903-1977) der nordfriesischen und dänischen Seeküsten aus den 1930/1940er Jahren sind eine echte Entdeckung!
Der Erhalt seiner Fotoserie küstenland ist ein Glücksfall, denn Schleifers fotografisches Werk ist zum großen Teil nicht erhalten. Diese Aufnahmen hingegen wurden in Vorbereitung auf eine Buchveröffentlichung im Hamburger Heinrich Ellermann Verlag angefertigt, zu der es nie kam. Als ehemaliger Student am Bauhaus konnte Schleifer ab 1930 Erfahrungen aus der Bauhaus-Grundlehre in seinen Vorkurs an der Landeskunstschule Hamburg einbringen, bevor er wie sein Kollege Alfred Ehrhardt 1933 von den Nationalsozialisten aufgrund seiner modernen Kunstauffassung entlassen wurde. Die signifikante Bildregie seiner Aufnahmen weisen ihn als Vertreter des »neuen sehens« und der Avantgarde-Fotografie der 1930er Jahre aus. In der Folge von Albert Renger-Patzsch, Arvid Gutschow und Alfred Ehrhardt richtet er seinen bildarchitektonisch geschulten Blick auf die grafischen Strukturen dieser von Meer, Strand und Dünen geprägten Küstenlandschaften, wobei er als Architekt anders als seine Vorbilder den Menschen und seine Bauten mit einfasst.
Es erscheint die Monografie Fritz Schleifer (Arbeitstitel), hrsg. von Hans Bunge, mit Texten von Norbert Baues, Hans Bunge, Martin Engler, Ulrich Höhns, Rüdiger Joppien, Christiane Stahl, Band 42 der Schriftenreihe des Hamburgischen Architekturarchivs, hrsg. von Ullrich Schwarz und Hartmut Frank, Dölling & Galitz Verlag, München / Hamburg 2023