Als Alltagsforscher beschäftigt sich der Hamburger Kurator Hans Bunge seit Jahrzehnten mit der Wirkgeschichte von Architektur, Design und Fotografie des 20. Jahrhunderts. Sein besonderes Augenmerk gilt Fotoalben, in denen Fotoamateure ihre Familiengeschichte dokumentieren. Neben Themen wie Kindheit, Hochzeit oder Jubiläumsfeier füllen Reiseberichte viele Alben. Bei Wanderungen in den Bergen zum Beispiel wird das Gipfelkreuz bevorzugtes Motiv-Ziel. Bei Aufenthalten an den Küsten sind Menschen am und im Meer von besonderem Interesse. Zu diesem Thema wählt Hans Bunge signifikante Beispiele aus seinem über eintausend Alben umfassenden Bild-Archiv.
Der Lichtbilder-Vortrag findet im Rahmen der von Hans Bunge kuratierten Ausstellung foto fritz schleifer: küstenland statt. Auch darin geht es im weitesten Sinne um die Geschichte eines Familienarchivs: Denn 2020 entdeckte Hans Bunge im Zuge seiner Recherchen zu Fritz Schleifer im Keller des Sohnes ein Paket mit 128 Vintageprints. Der Fund des Konvoluts küstenland mit Aufnahmen der nordfriesischen und dänischen Seeküsten aus den 1930/1940er Jahren ist ein absoluter Glücksfall, da Schleifers fotografisches Werk zum großen Teil nicht mehr erhalten ist.
Hans Bunge ist ehemaliger Kunstlehrer, Denkmalpädagoge und Referent in der Lehrerfortbildung in Hamburg. Er ist bildender Künstler, Biograph und Ausstellungsmacher.
Eintritt frei. Wir bitten um Voranmeldung unter: info@aestiftung.de