Am 25. Januar 2003 wird mit dem neu errichteten »Forum für Fotografie und Kunst« in Köln zeitgleich die ALFRED EHRHARDT STIFTUNG eröffnet.
Das »Forum für Fotografie und Kunst« beruht auf der Initiative der Galerie Thomas Zander und seines unabhängigen Projektpartners Dr. Norbert Moos, der hier sein »Forum für Zeitgenössische Fotografie« einrichtet. Die ALFRED EHRHARDT STIFTUNG teilt sich einen rund 170 qm großen Raum mit der Stiftung Fotografie und Kunstwissenschaft Ann und Jürgen Wilde, die ihre wissenschaftliche Arbeit an den Archiven Karl Blossfeldt und Albert Renger-Patzsch fortsetzt, jene beiden Fotografen der Neuen Sachlichkeit, die auch Alfred Ehrhardts Werk maßgeblich beeinflussten. Als fünfte Institution konnte die bislang in Wuppertal ansässige Galerie Rolf Hengesbach gewonnen werden.
Die Anbindung an das »Forum für Fotografie und Kunst« stellt für die ALFRED EHRHARDT STIFTUNG eine ideale Konstellation dar. Durch die Zusammenarbeit der ALFRED EHRHARDT STIFTUNG mit der Stiftung Fotografie und Kunstwissenschaft Ann und Jürgen Wilde besteht eine Anknüpfung an deren weltweit größte Sammlung großformatiger Vintages von Alfred Ehrhardt. Für Wechselausstellungen will das »Forum für Zeitgenössische Fotografie« ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Diese und weitere Synergieeffekte werden für die ALFRED EHRHARDT STIFTUNG wie für alle Partner des »Forum für Fotografie und Kunst« von kaum zu unterschätzendem Nutzen sein. Mit dem 25. Januar 2003 nimmt die ALFRED EHRHARDT STIFTUNG ihre Arbeit auf. Die Eröffnungsausstellung gibt einen Überblick über den künstlerischen Nachlass von Alfred Ehrhardt, der in die Stiftung eingegangen und somit der Öffentlichkeit übergeben ist. Um die wissenschaftliche Aufarbeitung des Nachlasses zu thematisieren, die neben der laufenden Ausstellungstätigkeit eine der zentralen Aufgaben der Stiftung ist, wird der Rohzustand des unbearbeiteten Archivs aus Negativen, Dias, Fotografien, Manuskripten und Dokumenten dargestellt. Dabei steht eine Auswahl der 6 x 9 cm Glasnegative aus der Werkgruppe Muscheln und Schnecken und Korallen von 1940 im Mittelpunkt der Präsentation. Die etwa 1000 Glasnegative, die die Bombardierung von Alfred Ehrhardts Hamburger Haus 1942 unbeschadet überstanden, bilden den Kern des Alfred Ehrhardt Archivs. Sie werden ergänzt von einer Präsentation der entsprechenden Fotoabzüge.
Zweck der ALFRED EHRHARDT STIFTUNG ist die Bewahrung, Pflege, Erweiterung und Vermittlung des künstlerischen Werks von Alfred Ehrhardt. Neben der Ergänzung und wissenschaftlichen Aufarbeitung der Nachlassbestände steht die Vermittlung von Alfred Ehrhardts künstlerischem Gesamtwerk an eine breite Öffentlichkeit durch Ausstellungen und Publikationen im Zentrum der Stiftungstätigkeit. Die Ausstellungen werden im weitesten Sinn Bezug zu künstlerischen Werkthemen Alfred Ehrhardts nehmen, so z. B. Naturfotografie, Fotografie zwischen Kunst und Wissenschaft, Fotografie am Bauhaus, Ästhetische Moderne im Nationalsozialismus. Dabei wird die Auseinandersetzung mit diesen Themen nicht nur historische Aspekte berücksichtigen, sondern auch Positionen zeitgenössischer Fotografie erfassen.
Zur Realisierung ihrer Forschungsaufgabe sieht die ALFRED EHRHARDT STIFTUNG eine Zusammenarbeit mit Kunsthistorischen Seminaren und die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten wie Dissertationen, Magisterarbeiten und Essays vor.
Darüber hinaus ist die Vergabe eines Stipendiums oder Förderpreises geplant.