Nationalpark-Haus Neuwerk
Insel Neuwerk 6
27499 Hamburg-Insel Neuwerk
Alfred Ehrhardt (1901–1984) war ein künstlerisches Multitalent. Durch seine Mutter fand er die Liebe zur Musik, eine Ausbildung zum Organisten folgte. Früh schon unterrichtete er selbst junge Menschen in Musik und Kunst. Nach einem Studium der bildenden Künste arbeitete er an einer reformpädagogischen Schule. Ende der 1920er Jahre studierte und arbeitete er als Hilfslehrer beim Bauhaus in Dessau. Dort lernte er unter anderem Josef Albers und Wassily Kandinsky kennen. Zunächst kehrte er zurück zur reformpädagogischen Schule, bis er 1930 an die Landeskunstschule Hamburgs berufen wurde. Dort leitete er einen Vorkurs zur Materialkunde.
1933 wird er aufgrund seiner modernen Kunstauffassung entlassen – er suchte sich Arbeit als Organist und fand eine Anstellung in Cuxhaven-Döse. In der Zeit entdeckte er die Fotografie für sich und unternahm Exkursionen in das Cuxhavener Watt. Die Inseln Neuwerk und Scharhörn blieben dabei nicht unentdeckt. Auf der Insel Neuwerk lernte er auch seine Frau Lieselotte Dannmeyer kennen.
Fotografierte er zunächst die Landschaften im Großen wie auch im Kleinen, zogen ihn bald die Formen von Muscheln, Schnecken und Korallen in den Bann. Die Kalkgehäuse dieser teils bizarren Lebewesen stellte er gekonnt in den Mittelpunkt und ermöglichte so den Betrachtenden einen neuen Blick.
Alfred Ehrhardt war einer der bedeutendsten Fotografen der Neuen Sachlichkeit. Er fand das, was verboten zu malen war, in der Natur wieder und lichtete es ab. Sein Bildband Das Watt aus den 1930er Jahren gilt noch heute als herausragend, seine Filme wurden mehrfach national und international ausgezeichnet.