Knut Wolfgang Maron gilt als herausragender Vertreter der »Subjektiven Fotografie«, die er seit seinem Studium an der Folkwangschule Essen bei Otto Steinert und Erich vom Endt vertritt und immer wieder erneuert hat.
Sein Polaroid-Langzeitprojekt »Bilder über Landschaften« entstand in einer Zeit, als die Farbfotografie Einzug in die Kunstmuseen erhielt und die Folkwangschule als erste deutsche Hochschule ein Farbfotolabor einrichtete, wo Maron und seine Studienkollegen Gosbert Adler, Joachim Brohm, Andreas Gursky und Volker Heinze den künstlerischen Umgang mit der Farbfotografie erprobten. Bis heute übt das Medium Polaroid, das durch seinen Oberflächenschmelz, die unkonventionelle Farbtönung, die Ruhe des Quadrats und ihre Instantproduktion besticht, einen großen Reiz auf ihn aus.
Marons Farbskala versetzt uns in eine andere Welt. Wie in außerirdisches Licht getaucht, werden Sträucher und Bäume zu weißen Silhouetten reduziert; der Himmel erglüht in Gelb, die karstigen Felsen changieren ins Blau, die Böden werden lila und das Meer ertrinkt im Türkis. Die Natur wirkt wie von innen heraus erleuchtet und wird zum Spiegelbild eines Raums zwischen Traum und Erinnerung. Die warmen Tönungen, aber auch die konzentrierten, ruhigen Kompositionen zeugen von Marons Umgang mit Bildideen der Romantik, die »das Paradox von etwas zurückhaltend Erhabenen« (Dominique Baqué) mit sich führen.
Die Ausstellung zeigt hunderte von Polaroids, die ungerahmt in Vitrinen präsentiert werden.